Die besondere
p.p.studio Jazz CD Empfehlung
Lia Pale
Gone Too Far
Vö 18.2.2013
Label: Emarcy Records
EAN: 602537296613
Lia Pale wird als
eine der hoffnungs-
vollsten jungen Jazz-
stimmen Österreichs
gehandelt. Ihre
ersten musikalischen
Erfahrungen sammelte
sie allerdings in
einer Blaskapelle.
Auf ihrem Erstlingswerk "Gone Too Far" widmet sich die in Wien lebende Musikerin dem
Liederzyklus von Franz Schuberts "Winterreise". Die zwölf ausgewählten Schubert-Lieder bewegen sich zwischen Jazz, Klassik und leichten Pop-Anleihen und wurden von Komponist und Pianist Mathias
Rüegg arrangiert.
Kritikerstimmen:
Eine junge Sängerin und ein mit allen Wassern gewaschener Pianist - gemeinsam führen Lia Pale und Mathias Rüegg vor, was man aus einer hundert Mal gehörten Komposition wie der "Winterreise" noch
alles herausholen kann. Und das, ohne respektlos zu werden und ohne den Schubert'schen Geist zu verraten. "Gone Too Far" ist ein Album, das vielen gefallen dürfte: den Jazz- Fans, den Klassikern
und auch den Liebhabern anspruchsvoller Pop- Musik.
(Carsten Beyer)
"Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh' ich wieder aus." Schuberts Winterreise ist die Darstellung der existenziellen Bedrohung und des Schmerzes. Das drückt sich in jedem seiner Lieder auf
unterschiedliche Weise aus. Doch in den Jazzarrangements von Lia Pale und ihrem musikalischen Partner Mathias Rüegg verliert der Schmerz seine Härte, die Ausweglosigkeit und Verzweiflung bekommt
melancholisch weiche Züge. Wie der reife Mensch, der auf die großen Brüche seines Lebens milde zurückblickt. Dieses Album bietet die Chance, Musik und Text der Winterreise in anderem Licht zu
betrachten - etwas schattiger vielleicht, aber voller Poesie.
(Haino Rindler Dradio Kultur 16.6.2013)
Neuerscheinung am 17.4.2015
My Poet's Love
Ihr Debütalbum "Gone Too Far" – eine Bearbeitung von Franz Schubert und Wilhelm Müllers Winterreise – wurde von der internationalen Fachwelt einhellig gefeiert, während es im STEREO zur CD des Monats gekürt wurde: “...ein bezauberndes Vocal-Album, bearbeitet für Stimme und Jazzquartett.”
Auf ihrem Zweitwerk führt Lia Pale ihre Reise fort und bearbeitet nun die Werke der Dichter Heinrich Heine und Rainer Maria Rilke.
Je sieben Texten der beiden Dichter (von Mathias Rüegg vertont) – bei R. M.Rilke stammen die Gedichte aus seinem Gesamtwerk, die von Heine sind dem Buch der Lieder entnommen – stehen zwei Vertonungen von Lia Pale-Texten gegenüber, in denen sie sich erstmals über ihre Beziehung zu den zwei Dichtergrößen äußert: My Poet's Love! Begleitet wird Lia von ihrem Trio um ihren Mentor Mathias Rüegg, den zwei Ex-Musikern des Vienna Art Orchestra, Ingrid Oberkanins und Hans Strasser sowie dem Shootingstar der europäischen Trompetenszene, dem 24- jährigen Mario Rom.
Für das Album wurden weiterhin drei Cracks (aus der ehemaligen Trumpetsection des Vienna Art Orchestra) Thomas Gansch, Juraj Bartos und Matthieu Michel eingeladen.
Die hoch talentierte, junge Sängerin aus Wien überzeugt auf ihrem lang erwarteten Debütalbum mit ihrer farbenreichen, nuancierten und äußerst
lebendigen Stimme. Gekonnt entzieht sie sich jeglicher Schubladisierung, und bewegt sich mühelos im Spannungsfeld zwischen Jazz, Klassik und Pop. Gleichermaßen unterschiedlich hören sich auch
ihre Lieblingssängerinnen an – von Billie Holiday und Etta James über Aretha Franklin und Erykah Badu zu Lauryn Hill und Beyoncé. Anbiederung an Zeitgeistiges ist nicht das Ihre, vielmehr strebt
Lia Pale Zeitlosigkeit an. Unterstützt wird sie von einer hervorragenden, aus österreichischen Top-Musikern bestehenden Band: Harry Sokal (sax), Hans Strasser (bass) und Ingrid Oberkanins (perc).
Hinter dem Pseudonym shoE am Piano verbirgt sich eine der wichtigsten Persönlichkeiten der Wiener Jazz-Szene der letzten Jahrzehnte: Mathias Rüegg.
Das Album bietet eine jazzige Bearbeitung von Teilen der Winterreise Franz Schuberts (nach Texten von Wilhelm Müller). Schubert wird elegant in jazziges Songformat gebracht, und das Ganze ist
weit genug vom Original entfernt, um auf eigenen Füßen stehen zu können. Ein Song wie Wasserflut – bei Schubert von poetischer Düsternis – wird bei Pale zu einer walzerleicht dahinswingenden
Nummer, die Sokal mit gediegener Spontanarbeit versorgt. Hier wurde intelligent, sorgfältig gearbeitet, und Franz Schubert klingt, als hätte er Jazzstandards geschrieben!
Lia Pale:
Jazzige Antwort auf Franz Schubert
CD-Neuerscheinung
"Gone Too Far" begibt sich auf "Winterreise"
Wien (pte001/23.02.2013/06:00) - Die junge Jazz-Sängerin Lia Pale http://liapale.net hat sich mit ihrem neuen Album "Gone Too Far" an Lieder aus Franz Schuberts "Winterreise" gewagt - und das in einem völlig neuen Kontext. Mitgeholfen beim Arrangement hat der Komponist, Arrangeur und Pianist Mathias Rüegg. Beim Debut-Konzert im Wiener Musikclub Porgy & Bess http://porgy.at konnte die Künstlerin das Publikum begeistern. Nun geht sie mit ihrem Ensemble auf Tournee.
"Wir haben verschiedene Informationen auf der CD vorenthalten", erklärt die Vokalistin im pressetext-Interview. "Der Grund dafür war, dass wir unter allen Umständen eine Vorab-Schubladisierung verhindern wollten." Das Geheimnis dürfe nun allerdings gelüftet werden. Auch, dass Mathias Rüegg, ehemaliger Arrangeur und Bandleader des Vienna Art Orchestra, sie jetzt am Klavier begleitet.
Musikuniversität als Ort der Begegnung
Begegnet sind sich Pale und Rüegg an der Musikuniversität. "Er ist auf mich aufmerksam geworden, als ich ihn nach einem Arrangement für ein Stück gefragt habe", erzählt Pale. Rüegg, den der Autor und Kritiker Robert Fischer als "Grenzgänger, der beide Sprachen beherrscht, die klassische wie auch jene des Jazz" beschrieben hat, scheute nicht davor zurück, der Studentin zu helfen und entdeckte dabei ihr Talent.
"Der kreative Prozess begann mit der Übersetzung der Texte von Wilhelm Müller." Mit großer Akribie habe sie versucht, den Sinn der Texte beizubehalten. Elf der insgesamt 24 Lieder des Zyklus hat die Band, der der Saxophonist Harry Sokal, der Bassist Hans Strasser und die Perkussionistin Ingrid Oberkanins angehören, eingespielt. "Aufgenommen wurde die CD im Juli 2012 im Porgy & Bess", so Pale.
Weg von Kategorien und Schubladen
Rüegg, den ein Musikkritiker des Concerto-Magazins http://concerto.at einmal als heimisches Pendant zu Duke Ellington bezeichnete - angesichts der Tatsache, dass auch er in kleinen Formationen sein pianistisches Können unter Beweis stellte - wird seinem Ruf als "Jongleur der Musikgeschichte" erneut gerecht.
Dass zwei Charaktere, denen Kategorisierung und Schubladisierung abgehen, einander getroffen haben, scheint eigentlich nur logisch. Auch Pale sieht ihre Zukunft als Musikerin in einem Brückenschlag der Stile und Epochen. "Mich hat das Auslandssemester an der Musikhochschule in Göteborg ebenso beeinflusst wie die Arbeit am Album", erklärt sie.
"Kooperation mit Rüegg war Sternstunde"
Fasziniert haben sie persönlich musikalische Grenzgänger wie etwa der Arrangeur, Komponist und Herausgeber Henry "Harry" Burleigh. Er war der erste schwarze Komponist, der durch die Art seiner Arrangements die Musik der Schwarzen auch klassisch ausgebildeten Musikern zugänglich gemacht hat und gilt daher als "Vater der Spirituals".
Über ihr nächstes Album will die junge Künstlerin allerdings noch nicht sprechen. "Das ist etwas zu früh." Großes Interesse an weiteren Brückenschlägen und affiner Lyrik sei jedoch vorhanden. "Die Kooperation mit Matthias Rüegg war in jeglicher Hinsicht eine Sternstunde", erklärt sie abschließend.
(Pressetext)
Folgerichtig saßen auch nicht Jörg Demus, Alfred Brendel oder András Schiff am Klavier, sondern einer der originellsten Querdenker der Wiener Jazzszene, „Vienna Art Orchestra“-Mastermind Mathias Rüegg. Er hat sich nach dem bedauernswerten Ende der legendären Großformation wieder auf das Klavierspielen konzentriert und 12 der 24 Lieder des weltberühmten Liedzyklus’ für die junge Sängerin arrangiert, die ihrerseits für die passenden englischen Interpretationen der Wilhelm Müller-Texte sorgte. Oft bleibt bei solchen Jazz meets Klassik (oder umgekehrt)-Pantscherln der eine oder andere Part unrühmlich auf der Strecke, aber hier verbinden sich die Stile zu einer durchwegs gelungenen grenzüberschreitenden Symbiose. Die traumhaft schönen Melodien und Stimmungsbilder werden ohne jeglichen Substanzverlust in die swingende Welt des zeitgenössischen Jazz überführt und gewinnen durch Lia Pales facettenreichen, emotional berührenden Gesang an lässiger Leichtigkeit. Ein wunderbar stimmiges Projekt, das neben Rüegg von Saxophonist Harry Sokal und der rhythm section mit Ingrid Oberkanins und Hans Strasser perfekt getragen wird. Ein beachtliches Debut! (Universal)